C. F. v. Weizsäcker
im Kontext
Gesammelte Werke auf
CD-ROM
Neuerscheinung
2011
Elektronische Neuedition des veröffentlichten Werks
im Auftrag der Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung,
herausgegeben von Michael Drieschner.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Udo Keller Stiftung - Forum Humanum
sowie dem Carl Hanser Verlag (München), den Verlagen S. Hirzel (Stuttgart) und
Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) sowie der Deutschen Akademie der
Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften (Halle).
Diese Werkausgabe des Jahrhundert-Denkers Carl
Friedrich von Weizsäcker (1912-2007) präsentiert erstmals die gesamte Bandbreite
des veröffentlichten Werks in einer Ausgabe (im Umfang von ca. 10.000
Buchseiten) mit den Hauptwerken Carl Friedrich von Weizsäckers zur Physik und
Philosophie sowie den in Sammelschriften erschienenen Essays, Kommentierungen
zur Zeitgeschichte und Abhandlungen zur Friedensforschung.
Mit dem Retrieval- und Analyseprogramm ViewLit®
Professional für WINDOWS®
10 (Desktop),
8 (Pro), 7,
XP und Vista (abwärtskompatibel zu Windows 98, ME, NT ab 4.0, 2000 oder neuer).
(Reihentitel: Literatur
im Kontext auf CD-ROM 34) • Karsten Worm - InfoSoftWare,
1. Aufl. Berlin 2011
Preise:
CD-ROM-Ausgabe
(s.a. Shop):
Privatkundenlizenz: EUR 98.00
(ISBN 978-3-932094-79-8)
(ermäßigter Preis für Studenten gegen Vorlage oder Einsendung eines
Imm.-Nachweises: EUR 89).
Institutionelle (Fachbereichs-/Lesesaal-) Lizenz,
Einzelpl.: EUR
196.00.
Campusweites Netzwerk, 2 simultane Zugriffe: EUR 588.00, 1
Zugriff: EUR 472.00 (Lizenzinformation).
Auch als preisgünstige
Download-Fassung verfügbar!
... zur kompletten Werkübersicht: C. F. v. Weizsäcker
im Kontext
Inhalt:
Die Ausgabe
gliedert sich in die Bereiche: GRUNDLAGENSCHRIFTEN ZUR
PHYSIK (1931-1985)
· SCHRIFTEN ZUM PHYSIKALISCHEN WELTBILD
(1948-1999) ·
SCHRIFTEN ZUR PHILOSOPHIE
· (1964-1992)
· SCHRIFTEN ZUR POLITIK (1957-1997)
· BRIEFE
(1952-1998)
Darin u. a. folgende Einzel- bzw. Sammelwerke:
Kleine Schriften zur Physik (1931-1946)
· Die
Atomkerne (1937)
· Der
begriffliche Aufbau der theoretischen Physik (1948)
· Die
Geschichte der Natur (1948)
· Atomenergie
und Atomzeitalter (1957)
· Atomzeitalter, Krieg und Frieden (1957)
· Die
Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter (1957)
· Zum
Weltbild der Physik (1957)
· Bedingungen
des Friedens (1963)
· Die
Tragweite der Wissenschaft (1964/1990)
· Gedanken
über unsere Zukunft (1966)
· Der
ungesicherte Friede (1969)
· Die Einheit
der Natur (1971)
·
Kriegsfolgen und Kriegsverhütung (1971)
· Information
und Imagination (1973)
· Fragen zur
Weltpolitik (1975)
· Wege in der
Gefahr (1977)
· Werner
Heisenberg (1977)
· Der Garten
des Menschlichen (1977)
·
Deutlichkeit (1978)
· Diagnosen
zur Aktualität (1979)
· Quantum
Theory (1980)
· Der
bedrohte Friede (1981)
· Ein Blick
auf Platon (1981)
·
Möglichkeiten und Probleme auf dem Weg zu einer vernünftigen Weltfriedensordnung
(1982)
· Aufbau der
Physik (1985)
·
Die Zeit drängt
(1986)
· Das Ende
der Geduld (1987)
·
Bewußtseinswandel (1988)
· Bedingungen
der Freiheit (1990)
· Der Mensch
in seiner Geschichte (1991)
· Vorträge
Leopoldina (1992)
· Zeit und
Wissen (1992)
· Der
bedrohte Friede - heute (1994)
· Wohin gehen
wir? (1997)
· Große
Physiker (1999)
·
Lieber Freund!
Lieber Gegner! (2002).
Softwarefeatures:
Schnelle und effektive boolesche Such-Retrieval im Volltext (u.a. UND/ ODER/
NICHT/ NAHEBEI, Links-, Mittig- bzw. Rechtstrunchierung) mit differenzierter
Ausgabe nach Kapiteln, Buchtiteln bzw. Suchtrefferhäufigkeit;
Komplettwortverzeichnis, durch das blitzschnell der Wortbestand abgefragt und
einzelne Begriffe der Volltextsuche übergeben werden können;
formatierungsgetreues Drucken (kursiv, gesperrt, fett etc.) und Kopieren;
Anmerkungen und Lesezeichen einfügen; mit der Volltextsuche verknüpftes
Namenregister; Bibliographie; Zeittafel; recherchierbare Seitenzählung der
Referenzausgaben im Fließtext; strukturiertes Inhaltsregister; variable
Textgrößeneinstellung; Parallelfensterausgabe zum direkten Textvergleich;
Hypertext- u. History-Funktionen; Index u.a.m.
Aus der Einleitung des
Herausgebers:
Wir legen hier eine Sammlung von Werken Carl Friedrich
von Weizsäckers vor, welche diese Werke elektronischer Verarbeitung zugänglich
macht. Aufgenommen sind alle von Weizsäcker selbst zum Druck gegebenen Bücher,
dazu einige verstreut publizierte Texte. Weggelassen wurden nur kleinere
Gelegenheitsschriften sowie sehr spezielle physikalische Abhandlungen.
Aufgenommen sind allerdings, wegen ihrer besonderen Bedeutung, seine
physikalischen Arbeiten aus den 30er Jahren, die ihn berühmt gemacht haben, also
die über das Tröpfchenmodell des Atomkerns (»Bethe-Weizsäcker-Formel«), über den
Reaktionszyklus der Energieproduktion in der Sonne (»Bethe-Weizsäcker-Zyklus«)
und über die Entstehung des Planetensystems. Außerdem schien uns z.B. das
Vorwort zu einem Buch des indischen Gelehrten Gopi Krischna, das Weizsäckers
Einstellung zu fernöstlicher Weisheit und Religion besonders gut zeigt, für die
Aufnahme wichtig genug.
Auf diese Weise sind mehr als 10000 Buchseiten zusammengekommen, die nun auf
Knopfdruck zur Verfügung stehen.
Weizsäckers Werk ist so beschaffen, daß die Elektronik hier ihre besonderen
Stärken entfalten kann: In praktisch allen seinen Büchern sind Texte gesammelt,
die bei den verschiedensten Gelegenheiten entstanden sind. Jeder Text trägt
Spuren seines Anlasses noch an sich, aber der Autor hat bei der Zusammenstellung
der Sammelbände auch auf den Zusammenhang zwischen den Texten hingewiesen. Diese
Vielfalt macht einerseits den Reiz von Weizsäckers Werk aus, zugleich aber die
Schwierigkeit, daß der Leser den Zusammenhang aus den Augen verlieren kann.
Die Vielfalt von Weizsäckers Texten hat ihre Wurzel einerseits in der
Vielgestaltigkeit seiner Themen. Er selbst nennt vier Bereiche seines Denkens,
vier Sichtweisen auf die Wirklichkeit: Physik, Religion, Politik und
Philosophie. Seine Schriften kreisen in den verschiedensten Anläufen um den
Zusammenhang dieser vier Sichtweisen. Sein Grundthema ist dabei das Ganze,
der Zusammenhang der verschiedenen Zugänge zur Welt. Insofern ist sein Zugang
genuin philosophisch.
Vielfalt ist aber zugleich inhaltlich für seine Philosophie grundlegend. Es ist
ihm wichtig, daß Philosophie nicht die Form eines hierarchischen Systems haben
kann. Denn der Versuch, Philosophie nach dem Vorbild der Mathematik als ein
System von deduktiv miteinander verbundenen Aussagen aufzubauen, enge ihre
Möglichkeiten verhängnisvoll ein. Weizsäcker sieht die Philosophie vielmehr nach
Art eines Gartens. »In einem Garten gibt es Wege, und ein verständig angelegter
Garten zeigt von jedem Blickpunkt aus ein jeweils anderes, sinnvolles Bild.« –
so beschreibt er diese Sicht im »Gartenbuch«.[1] In einem Garten kann man
heimisch werden durch viele, immer neue Rundgänge. Entsprechend nennt Weizsäcker
die erste Hälfte seines großen Kompendiums »Zeit und Wissen«[2] »Rundgang«, und
der Rundgang ist die Form seines Philosophierens. Zur ersten Orientierung kann
auch ein »Rundblick« dienen, etwas genauer erfährt man es schon in einem
»Rundritt« – mit diesen Vokabeln beschreibt er seine systematischen Ansätze. Dem
liegt seine Auffassung zugrunde, daß die Philosophie selbst sich wesentlich als
»Kreisgang« vollzieht: Man steigt mit einer Frage irgendwo ein, verfolgt
Zusammenhänge und stellt nach einiger Zeit fest, daß man bei der Ausgangsfrage
wieder angelangt ist, nun aber belehrt von dem beim Kreisgang Erfahrenen. In
einem weiteren Kreisgang gelangt man zu einer neuen Sicht auf Grund der
Erfahrung des vorigen. Die Erfahrung dieses Kreisgangs läßt sich immer von Neuem
machen.
Um sich diese Art des Philosophierens zugänglich zu machen, ist nun ein
Erschließungssystem wie das vorliegende eine unschätzbare Hilfe. Wenn die
Philosophie aus Gartenwegen und Rundgängen besteht, ist die Erforschung von
Verbindungen, Erweiterungen und Abkürzungen unerläßlich, damit man beginnen
kann, sich in diesem Garten heimisch zu fühlen. Weizsäcker hat sich selber sehr
bemüht, solche Zusammenhänge aufzuzeigen, besonders deutlich etwa in Vorworten
und Einleitungen zu »Zeit und Wissen«. Zusätzlich ist aber zum Auffinden solcher
Zusammenhänge der Computer ein wunderbares Werkzeug. Auch die Benutzung von
Weizsäckers eigenen Übersichten wird dadurch erleichtert, daß man hier mit Hilfe
von Hyperlinks auf Knopfdruck den Verweisen nachgehen kann. Vor allem aber in
der Suche nach Stichwörtern ist der Computer unschlagbar. Geben Sie
versuchsweise eines der genannten Stichwörter in das Suchfeld ein. Dann finde
Sie z.B. im Vorwort zu »Der Mensch in seiner Geschichte« eine Zusammenfassung
des hier geschilderten Zugangs:
»Im Sinne des philosophischen Verfahrens ist dabei die
Distanzierung vom »hierarchischen« Anspruch des sogenannten »Systems« wichtig,
einem Anspruch, der zwei Jahrtausende der Philosophiegeschichte durchzog.
Stattdessen gebrauche ich hier die Vokabeln »Rundgang« oder »Kreisgang«: ein
Kreis, in den man irgendwo eintreten darf, den man aber dann mehrmals
durchlaufen muß. Dieses Programm ist, anschließend an die Geschichte der
Natur, schon in den Vorlesungen Die Tragweite der Wissenschaft (1.
Band 1964, vollständig 1990) entwickelt: Die Natur ist älter als der Mensch, der
Mensch aber ist älter als die Naturwissenschaft.«
Ein ähnlich schönes Stichwort ist »Ebenen und Krisen« –
oder, unter Benutzung der Suchtechnik, »ebene* # krise*«. Da findet man
Überlegungen zur Evolutionstheorie ebenso wie zur Wissenschaftsgeschichte oder
zur Geschichtsphilosophie (über den »deutschen Titanismus«); zu einer
Goethe-Klassikerausgabe heißt es z.B.:
»… Zudem schreitet die Weltgeschichte in der Abwechslung
von Ebenen und Krisen fort. Die Selbstwidersprüche einer Ebene erzeugen eine
Krise; die teilweise gelingende Lösung ermöglicht eine neue Ebene. Welches
Niveau aber von einer neuen Lösung verlangt ist, das läßt uns am besten der
Blick auf die vergangenen Lösungen erkennen. Erreicht sie dieses Niveau nicht,
so bleibt die erhoffte neue Lösung stets nur eine verderbliche Selbsttäuschung.
Deshalb hat die Menschheit von jeher Klassiker anerkannt, nicht um sie zu
kopieren, sondern um sich an ihnen zu messen.«
Die Gliederung der vorliegenden CD-ROM-Ausgabe der
Schriften folgt im Wesentlichen den Hauptsträngen des Weizsäckerschen Denkens:
Physik, Religion, Politik und Philosophie. Das ist allerdings nicht ganz leicht,
denn kaum eine seiner Schriften läßt sich eindeutig einem dieser Stränge
zuordnen. Da Weizsäcker bei jeder Äußerung zugleich das Ganze im Blick hat, geht
jeder seiner Texte auch über das zunächst angestrebt Thema hinaus, zeigt
Verbindungen und Zusammenhänge, die über das engere Sachgebiet hinausweisen. Für
die vorliegende Sammlung hat sich eine Einteilung herausgeschält, mit der man
gut arbeiten kann: Es gibt ein Kapitel mit Schriften, die eher dem
physikalischen Denken zuzuordnen sind (I.), eines mit solchen eher
philosophischen Inhalts im engeren Sinn (III.) und eines aus Texten mit eher
politischem Gehalt (IV.). Bei dieser Einteilung blieb aber eine Fülle von
Schriften übrig, die weder der Philosophie noch der Physik ganz einzugliedern
waren. Sie sind im Kapitel II. »Schriften zum physikalischen Weltbild«
gesammelt. Schließlich bildet die Sammlung von Briefen, die 2002 im
Hanser-Verlag erschienen ist, eine eigene Kategorie.
Und wo bleibt die Religion? – Es gibt in einigen Sammelbänden Aufsätze, die man
eindeutig dem Gebiet »Religion« zuordnen würde – etwa den Aufsatz »Der Hymnus
des Kolosserbriefes« im Band »Bewußtseinswandel«. Aber keiner der Bände ist
ausdrücklich »religiösen« Fragen gewidmet. Ich denke, Weizsäcker fühlte sich
nicht genug als Fachmann, um das Thema Religion besonders hervorzuheben.
Faktisch zieht sich dieses Thema aber wie ein roter Faden durch alle seine
Texte. Man hat oft den Eindruck, daß ihm daran liegt, seine Leser zu erinnern:
Da gibt es noch Anderes, über unseren zweckrationalen Zugang zur Welt hinaus,
das wir nicht übergehen oder übersehen dürfen. Ausdrücklich kommt dieser Bereich
in Reflexionen über biblische Texte vor, etwa bei »Bibelarbeiten« auf
Kirchentagen; vor allem über die Bergpredigt schreibt Weizsäcker öfter. Außerdem
beschäftigt er sich sehr intensiv mit fernöstlicher Weisheit und Meditation.
Dafür steht vielleicht am ehesten das oben genannte Vorwort zu dem Buch von Gopi
Krishna. Und schließlich geht er in einem Vortrag über Dietrich Bonhoeffer[3]
sehr eindrucksvoll auf die Frage nach der Möglichkeit religiösen Lebens in
unserer säkularisierten, von der Naturwissenschaft bestimmten Welt ein.
Besonders reizvoll sind Weizsäckers Gedanken dann, wenn er sich am
allerwenigsten an die üblichen Grenzen der Disziplinen hält. Sich in diese
Vielfalt einzulesen, dafür möge die vorliegende Sammlung eine Hilfe sein!
[...]
München, im Februar 2011, Michael Drieschner
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Literatur im Kontext auf CD-ROM 29 - Datenblatt 1: Feb. 2011